Schwarzenberg ist eine beschauliche Kleinstadt im westlichen Erzgebirge mit imposanten, namensgebenden Felsformationen, auf derem Sporn das alte Schloß, die eindrucksvolle Kirche und die ehemaligen Amtsgebäude in „heiliger Dreifaltigkeit“ die engen Gassen und Bürgerhäuser überragen. Die alte Burg aus der Zeit der Ottonen mit einem mächtigen Zwingturm - später zum Jagdschloß umgebaut - war lange Zeit Sitz der regionalen Gerichtsbarkeit. Später residierte in den nahen Verwaltungsgebäuden ein sächsischer Amtshauptmann, vergleichbar mit einem heutigen Landrat. 

Nach dem 30-jährigen Krieg sind die großen Konflikte der Geschichte weitestgehend an der Stadt und dem Umland vorübergegangen, und nur einige große Feuersbrünste - zuletzt 1824 - haben das Ortsbild nachhaltig verändert. 

Die Provinzialität des erzgebirgischen Landkreises Schwarzenberg ging soweit, daß zum Ende des zweiten Weltkrieges sowohl die Russen als auch die Amerikaner über 6 Wochen lang jegliches Interesse an einer Besetzung des Territoriums vermissen ließen. Die Geschichte einer „Unbesetzten Zone“ und später die Idee der „Freien Republik Schwarzenberg“ waren geboren.


Über Jahrhunderte hat der Bergbau das Erzgebirge und die Region um Schwarzenberg geprägt. War es anfangs vor allen Dingen das Silber, welches in unzähligen Schächten mühselig gefördert wurde und maßgeblich zum Glanz des alten Sachsens beitrug, war es nach dem zweiten Weltkrieg die Uran-Pechblende, mit welcher die Russen (nach entsprechender Aufbereitung und Anreicherung) ihre ersten Atomwaffen erfolgreich bestückt haben. 


Um 2020 sind Schwarzenberg und der gesamte Erzgebirgskreis vor allen Dingen dadurch geprägt, daß das Pro-Kopf-Einkommen der Einwohner zu den Niedrigsten in ganz Deutschland gehört. Die mittelständisch geprägte Industrie leidet unter unsinnigen staatlichen Restriktionen, Überregulierung durch EU, Bund und Land, knappen Kassen, demografischen Problemen und einer jahrzehntelangen, verfilzten CDU-Dominanz.


Wie fast überall in Deutschland sterben die Innenstädte ganz langsam vor sich hin, und immer mehr Händler und Gewerbetreibende stellen sich die Frage, ob sich das Engagement für das Gemeinwesen noch rechnet. 

Die Lösungskompetenz der Lokalpolitik beschränkt sich dabei regelmäßig auf den Einsatz teurer externer Berater zur Stadtentwicklung, woraus dann immer mal wieder neue Konzepte zum Parken resultieren, deren innere Logik nur von wenigen Eingeweihten durchschaut werden kann. 


Ansässig seit 2008 ist in Schwarzenberg eine kleine Firma, die sich seit 2017 auf die Fabrikation von Münzen und Medaillen aus Silber sowie den zugehörigen Prägestempeln spezialisiert hat. Es handelt sich dabei quasi um eine Münzfabrik im Labormaßstab, die in klassischer Weise und überwiegend in Handarbeit individuelle Münzen und Erinnerungsmedaillen produziert.

Auftragsarbeiten für regionale Firmen und Institutionen bilden die Geschäftsgrundlage, wobei es schon immer ein Anliegen für den Inhaber gewesen ist, für den freien Markt auch zeitkritische, durchaus provokante und politisch nicht korrekte Motive zu gestalten.


Bei der Suche nach Ideen stößt man als Münz- und Medaillenfabrikant fast zwangsläufig auf das Thema der Einkaufsgutscheine. Diverse Geschäfte bieten ihren Kunden eigene Wertgutscheine an, die ggf. verschenkt werden können. Auf Grundlage dieser „Wertpapiere“ kann der Beschenkte sich dann im Ladengeschäft des Emittenten eine Ware nach eigenem Gusto aussuchen.

Da war die Idee naheliegend, daß ein Einkaufsgutschein eben nicht nur in einem einzigen Geschäft eingelöste werden kann, sondern er vielmehr unbegrenzt in ganz unterschiedlichen Läden oder sogar Restaurants eingelöst werden kann, ganz unabhängig davon, wo der Gutschein ursprünglich erworben wurde.


Ein solches Konzept ist an verschiedene Voraussetzungen geknüpft:

1.) Es braucht ein Medium, eine innere Substanz, die den Gutschein sowohl fälschungssicher und gleichzeitig werthaltig macht.

2.) Es braucht das Vertrauen der teilnehmenden Geschäfte, daß der Gutschein am Ende wieder in gültige Landeswährung umgetauscht werden kann.

3.) Es braucht den Segen des Finanzamtes, damit nicht am Ende eine Steuerprüfung zu Beanstandungen in der Umsatzsteuer führt. 

4.) Der „Gutschein“ sollte eine regional verwurzelte Botschaft transportieren, die beim Kunden zusätzlich eine emotionale Bindung hervorruft.


Nach einer Reihe von Gesprächen mit lokalen Geschäftsinhabern hat sich aus der anfänglichen Idee ein tragfähiges Konzept entwickelt, daß einerseits die lokalen Wirtschaftskreisläufe befördert und andererseits auch für die ausführende Münzfabrik einen wirtschaftlichen Anreiz gebracht hat.


Konkret wurde der Schwarzenberger Altstadtthaler in 2017, quasi als lokal gültiger Einkaufsgutschein auf Silberbasis nach Abstimmung mit und Billigung durch das Finanzamt zur Stärkung regionaler Wirtschaftskreisläufe ins Leben gerufen. 

Dabei wurde eine halbe Unze Feinsilber .999 zu einer Münze geprägt mit dem bekannten Motiv „Kirche und Schloß Schwarzenberg“ auf der Vorderseite, und das Revers wurde mit dem Wappen des ehemaligen Schwarzenberger Gesellenvereins von 1883 „Arbeit und Fleiss, ziert Jüngling und Greis!“ versehen. 

Mit einem reinen Silberwert von damals ca. 10 EUR und den beiden exklusiven Prägemotiven entstand eine genormte Münze, ein glaubwürdiges Schuldversprechen mit starkem regionalen und historischen Bezug, maximaler Fälschungssicherheit und Schönheit, die von der Münzfabrik zum Preis von 28 EUR brutto an beliebige Kunden veräußert wurde.

Verbunden war jeder Schwarzenberger Altstadtthaler mit einer Rücknahmegarantie in Höhe von 25 EUR brutto von jedem vorsteuerabzugsberechtigten Geschäft, Restaurant, Unternehmen der Region oder ggf. von 21,01 EUR netto von einem Privatmann. 

Das sichere Versprechen auf Einlösung aller silbernen Schwarzenberger Altstadtthaler war die entscheidende Motivation für die teilnehmenden Gewerbetreibenden, um von beliebigen Kunden den Silberling als universell gültigen Einkaufsgutschein im Wert von 25 EUR zu akzeptieren.


Der private Erwerber eines solchen Thalers hat praktisch 28 EUR für einen silbernen Einkaufsgutschein in Höhe von 25 EUR ausgegeben. Dieser Gutschein eignete sich trotz des kleinen Aufschlags hervorragend als Geschenk, und der Beschenkte konnte selbst frei entscheiden, ob er den silbernen Schwarzenberger Altstadtthaler als Erinnerung behält oder in einem Geschäft seiner Wahl gegen Waren einlöst. 


Am Ende hat auch die Münzfabrik mit dem Verkauf der Silberlinge Geld verdient. Neben der Spanne von 3 EUR/Thaler und dem möglichen mehrfachen Kreislauf der Thaler blieb zusätzlich die Möglichkeit, daß die Medaille als Erinnerungsstück in der privaten Schatzkiste der Käufer oder Beschenkten seinen endgültigen Platz gefunden hat. 


Da die teilnehmenden Geschäfte im praktischen Erleben schnell begriffen haben, daß die Schwarzenberger Altstadtthaler regelmäßig bei der Münzfabrik verläßlich gegen 25 EUR eingelöst werden konnten, entwickelte sich die Akzeptanz dieser Einkaufsgutscheine auf Silberbasis stetig. 

Selbst Läden und Restaurants aus Nachbarorten wollten von möglichen Umsätzen profitieren, erst recht dann, als regionale Unternehmen individualisierte Altstadtthaler (mit Firmenlogo auf der Rückseite) als Boni an Mitarbeiter ausgegeben haben. Welchen Handel die Menschen ggf. untereinander mit den Silberlingen getätigt haben, bleibt in der Anonymität verborgen.


Am Ende begeht der Inhaber der Münzfabrik einen bedauerlichen Fehler, der ihm die Freude an seinem Konzept gründlich verderben wird. 

Bis 2019 war er als Kreisrat auch kommunalpolitisch aktiv.

Aus persönlicher Überzeugung heraus darf jegliches politische Mandat nicht mit einer Entlohnung verbunden sein. Gewählter Abgeordneter sollte man nur ehrenamtlich sein, ganz egal auf welcher Ebene in Land, Bund oder EU! 

Unter diesem selbst gewählten Anspruch wurden regelmäßig alle Sitzungsgelder und Aufwandspauschalen an Alleinerziehende oder Familien mit Kindern im Erzgebirge gespendet.

Da bot es sich an, diese Gelder nicht in Form von schnöden Euros sondern in Form silberner Schwarzenberger Altstadtthaler an die Spendenempfänger zu geben. 

Eine Geschäftsinhaberin aus Schwarzenberg hat sich schließlich angeboten, an Stelle der unnahbaren Münzfabrik, die Spenden-Thaler an alleinerziehende erzgebirgische Mütter mit Kindern zu verteilen.

Die Eitelkeit war es - ganz nach dem Motto: „Tue Gutes und sprich darüber!“ - die den Münzfabrikanten und Kreisrat dazu veranlaßte seine Spenden öffentlich zu machen. Dazu wand er sich an die Lokalredaktion der Freien Presse und bat um positive Berichterstattung in Form eines Artikels. 


Zur selben Zeit hatte ein wertgeschätzter Kunde einige Medaillen mit seinem Wunschmotiv; dem Eisernen Kreuz beauftragt. Die Bestellung wurde vertragsgemäß ausgeführt und öffentlich erwähnt. Immerhin ist das Eiserne Kreuz ein beliebtes Symbol der deutschen Geschichte, welches 1813 im Zuge der Befreiungskriege gegen die napoleonische Fremdherrschaft vom preußischen König Friedrich Wilhelm III. gestiftet wurde. Noch heute ist das Eiserne Kreuz ein identitätsstiftendes Logo der Bundeswehr, ziert fast alle Militärfahrzeuge und sogar die Regierungsflieger der deutschen Luftwaffe. 

Man muß sich dieser alten Tradition tatsächlich nicht schämen! 

Man muß sich auch nicht gegenüber links-grünen „Fachkräften“ rechtfertigen!


Leider sah das die o.g. Geschäftsinhaberin anders und wollte keinesfalls mit der „alten Symbolik“ in Verbindung gebracht werden. Also distanzierte sie sich im Interview mit der „Freien Presse“ ganz entschieden von diesem - in ihren Augen - unverzeihlichen Vorfall. 

(Nur ganz am Rande: Trotz aller politisch korrekten Distanzierung… auf das Geld aus dem Rücklauf der Schwarzenberger Altstadtthaler wollte die Dame partout nicht verzichten.)


Doch für die Redakteure des Qualitätsmediums „Freien Presse“ war es ein gefundenes Fressen. 

Der daraus entstandene Schmähartikel trug die poetische Überschrift: „Eisernes Kreuz zerschlägt Marketingkonzept“

Erwartungsgemäß hatten die Schreiberlinge bei der „Freien Presse“ kein Foto vom neuen Motiv mit dem Eisernen Kreuz zur Hand. Also wurde der Schmähartikel ganz einfach mit einem Foto des Schwarzenberger Altstadtthalers verknüpft, während gleichzeitig der ursprüngliche Anlaß des Artikels; Kreisrat spendet Sitzungsgelder in Form von silbernen Schwarzenberger Altstadtthalern an alleinerziehende Mütter im Erzgebirge mit keinem einzigen Wort Erwähnung fand.


Aus der guten Tat, der Spende von silbernen Einkaufsgutscheinen an erzgebirgische Mütter mit Kindern wurde durch einen parteiischen Journalismus am Ende ein unqualifizierter, geschäftsschädigender Schmähartikel, der naturgemäß für Verunsicherung unter den teilnehmenden Gewerbetreibenden führte.

Es ist völlig irrelevant, ob man sich gegen solche Schmutzkampagnen zur Wehr setzt, ob man an die Chefredaktion schreibt oder nicht. Wenn man mit Schmutz beworfen wird, bleibt immer etwas davon kleben. Man kann es ignorieren, man kann daraus seine Lehren ziehen, man kann es sportlich nehmen und auf einen negativen Werbeeffekt hoffen, es bleibt immer ein schlechtes, schales Gefühl zurück, daß irgendwelche Schreiberlinge auf Kosten einer guten Sache ihr schmutziges Geld damit verdienen. 


Die Idee vom Schwarzenberger Altstadtthaler hat unter dem Schmähartikel der „Freien Presse“ gelitten, doch der kommerzielle Antrieb der Menschen war schließlich stärker und hat sich behauptet. Es gab neue rückseitige Motive, es gab die Version der „Halben Schwarzenberger Altstadtthaler“ und in 2020, beginnend mit dem Corona-Irrsinn erwuchs das ergänzende Projekt „Schwarzenberger Hoffnungsthaler“, ausgelöst durch einen örtlichen Bestattungsunternehmer, der es nicht hinnehmen wollte, daß die Bürger den lokalen Handel meiden und ihr Geld nur noch im Online-Handel an den Mann bringen.


Die Idee war einfach, genial und teuer.

Im Rahmen einer privaten Initiative wurden wohltätige Zuwendungen von regionalen Unternehmen, Privatpersonen, dem Wirtschafts- und Gewerbeverein sowie der Stadt Schwarzenberg zur Subventionierung der silbernen Einkaufsgutscheine verwendet.


Der Hoffnungsthaler sollte eine besondere Wertigkeit haben, der Tradition des Erzgebirges verpflichtet sein, eine hohe emotionale Wirkung entfalten und den lokalen Gemeinsinn stärken - nach dem Motto: „Thaler, Thaler du mußt wandern, von der einen Hand zur ander’n“ bitten wir die Bürger: „Geben Sie die Thaler aus, um den innerstädtischen Handel in unserer schönen, lebenswerten Stadt zu befördern!“


Dem Projekt war ein eindrucksvoller Erfolg beschieden, bis der Irrsinn der Politik in Form willkürlicher Lockdowns und Ausgrenzung ganzer Bevölkerungsgruppen eine faire Abwicklung der Hoffnungsthaler beendet hat. 

Beispiel: Ein lokaler Restaurantbesitzer beteiligt sich mit seiner Zuwendung an dem Gutschein-Prinzip, muß dann aber im Lockdown schließen und bekommt somit keinen Rücklauf seines eingesetzten Geldes.


Die Lokalpolitik geht in ihrer Willkür unter dem neuen Schwarzenberger Oberbürgermeisters so weit, daß dieser gegenüber Dritten erklärt: „Die Stadt Schwarzenberg macht generell keine Geschäfte mit dem Herrn Teubner und seiner Firma.“

Da hilft dann auch keine Dienstaufsichtsbeschwerde, denn eine CDU-Krähe kratzt der anderen CDU-Krähe kein Auge aus.


Es ist wie so oft, daß gute und erfolgreiche Ideen von einer eifersüchtigen politisch-medialen Beutegemeinschaft, die darin keinen eigenen Vorteil erzielen kann, behindert und zertreten werden. 


Doch unabhängig davon müssen auch alte Versprechen immer erfüllt werden. Sollte also jemand noch einen silbernen Schwarzenberger Altstadtthaler in seiner Kommode finden, die Sternkopf GmbH kauft ihn gern zu den damaligen Konditionen zurück.